Römisch-katholische Pfarrkirche Ritzing
Die Pfarrkirche Ritzing wurde 1663 erstmals urkundlich erwähnt. Der Kern des Baues ist mittelalterlich, der Chor wurde im 15. Jahrhundert errichtet. In den Jahren 1640 bis 1667 wurde das Gotteshaus barockisiert und 1647 mit einer Wehrmauer umgeben.
Seit 1663 ist die Kirche dem Hl. Apostel Jakobus dem Älteren gewidmet.
Den künstlerisch wertvollen Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert zieren reichliche geweihte Lindenholzfiguren: die Hl. Dreifaltigkeit, die Hl. Barbara mit Kelch, die Hl. Katharina mit Schwert, der Hl. Jakobus d. Ä., (Kirchenpatron) die Hl. Maria mit Mutter Anna, der Hl. Joachim mit aufgeschlagener Hl. Schrift, sowie Hl. „apostolischer König” Stephan I. von Ungarn und Papst Sylvester II.
Am Kanzelkorb aus dem 17. Jahrhundert stellen die Figuren Christus und die vier Evangelisten dar. Den Kanzeldeckel ziert das Wappen der Familie Tarnoczy und die Statuen der vier lateinischen Kirchenväter: Ambrosius (+ 397), Hieronymus (+ 420), Augustinus (+ 430) und Papst Gregor der Große (+ 604).
In der Wandnische rechts an der Außenmauer befindet sich eine Madonnenfigur aus dem Spätmittelalter.
Weitere detailierte Informationen von Mag. Dr. Ernst Mihalkovits finden Sie auf der Website des Pfarrverbands.
Wehrmauer und Karner
Die ehemalige Friedhofs- und Wehrmauer mit Schlüssellochscharten wurde auf einem neuneckigen Grundriss errichtet. Das Eingangstor trägt die Jahreszahl 1647. Der Karner – die Grabkapelle der Adelsfamilie Tarnoczy – ist ein kleiner rechteckiger Giebelbau mit Rundbogenportal und einem Kreuzgratgewölbe, das vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammt.
Kalvarienbergkreuz
Direkt vor dem Eingangstor schmückt eine Kreuzigungsgruppe den Kirchenplatz. Die lebensgroßen Figuren zeigen Christus am Kreuz, darunter seine Mutter Maria, der Apostel Johannes, und Maria Magdalena. Laut Pfarrchronik wurde die Kreuzigungsgruppe zur Erinnerung an die erfolgreiche Abwehr der Türken im Jahr 1705 errichtet.
Kriegerdenkmal
Im Jahr 1922 errichteten Ritzinger Maurer zusammen mit der bäuerlichen Bevölkerung ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die Einweihung erfolgte durch Ortspfarrer Paul Horvath. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwei Marmortafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten der Jahre 1939-1945 am Denkmal angebracht (Erster Weltkrieg: 75 Gefallene, Zweiter Weltkrieg: 117 Gefallene).
1964 wurde beschlossen der Verschönerungsverein und der Invalidenverein, das Denkmal mit der Parkanlage zu renovieren. Die künstlerische Neugestaltung übernahm der Ritzinger Künstler Franz Trenker.